LAND-ART 2016 - Kunstpfad am Naturlehrpfad Weischwitz – Reschwitz – Weischwitz

Förderverein Kunst in Kamsdorf

Wasserwaage erste versuch

Wasserwaage  Eisenoxyd - Ton

2017

2019

Karien Vervoort: Wasserwaage

Fragen zu den Kunstprojekten auf dem Weg zwischen Weischwitz und Reschwitz

 

Name Ihres Kunstwerkes:

Wasserwaage

 

Wie lange hat die Errichtung Ihres Kunstwerkes gedauert?

Ich habe während des Septembers 2016 an mehreren Tagen pro Woche daran gearbeitet.

 

Was sollte Ihr Kunstwerk bewirken in den Köpfen Anderer?

Meine Idee war, in der Natur eine waagerechte Linie anzubringen. Normalerweise findet man die nicht in der Natur. Wenn sie doch auftaucht, war es der Mensch, der in die Natur eingegriffen hat, weil er dort etwas errichtet hat. Meine roten Linien aus Ton haben etwas alarmierendes. Das hat die Farbe Rot so an sich.

 

Wurde es so, wie Sie es sich vorstellten? Wenn nein, warum nicht?

Auch diese Arbeit würde ganz anders, als ich es mir vorgestellt hatte. Ich habe angefangen mit einer toten Linden-Baumgruppe direkt am Wasser. Die Bäume waren tot, aber die Rinde war noch nicht abgefallen. Ich wollte eine waagerechte Linie anbringen, indem ich die Rinde fünf Zentimeter breit entfernte. Ich hatte schon einige Tage an dieser Baumgruppe gearbeitet, da kam dann ein kräftiger Sturm am ersten Septemberwochenende. Da sind von dieser Gruppe ein Drittel der Bäume umgeweht worden. Ich fand es zu riskant, an dieser Gruppe weiterzuarbeiten. Deswegen habe ich mich für eine noch lebende Baumgruppe entschieden, auch Linden. Von diesen Bäumen konnte ich natürlich nicht die Rinde entfernen. Da habe ich mich entschlossen, eine fünf Zentimeter breite Linie aus roten Eisenoxydpigmenten gemischt mit Tonschlicker zu malen. Die Rinde von dieser Gruppe ist ziemlich unregelmäßig. Es war dann auch sehr viel Arbeit, um diese rote Linie akkurat mit dem Tonschlicker zu malen.

 

Was hatten Sie vermutet würde mit dem Kunstwerk während eines Jahres passieren? Verwächst es mit der Natur? Würde es noch erkennbar sein?

Ich hatte vermutet, dass die rote Linie durch den Regen ziemlich weg gewaschen sein würde. Das war aber gar nicht der Fall. Sie war nur teilweise ein wenig ausgewaschen. 


einatmen - ausatmen

Zustand 2017

Karien Vervoort: einatmen ausatmen

Fragen zu den Kunstprojekten auf dem Weg zwischen Weischwitz und Reschwitz

 

Name Ihres Kunstwerkes:

Einatmen Ausatmen

 

Wie lange hat die Errichtung Ihres Kunstwerks gedauert?

Die Realisierung hat zwei Tage gedauert, das heißt, um es auf die Felsen mit Hilfe von Schablonen zu malen. Insgesamt hat es natürlich mehr Zeit gekostet. Zeit, um die Idee zu finden, sie in Skizzen umzusetzen, nachzudenken über die passende Technik.Ursprünglich wollte ich den Text in die Felsen meißeln, aber dann hat sich herausgestellt, dass der Fels viel zu brüchig war. Kein richtig harter Stein, sondern eine Art gepresster Lehm.Dann habe ich mich für eine ganz andere Technik entschieden, die auch mehr dem Charakter des Projektes entsprach: Das Malen des Textes mit selbst hergestelltem Ei-Tempera aus Eiern und grünen, umweltfreundlichen Spinell-Pigmenten.

 

Was sollte Ihr Kunstwerk bewirken in den Köpfen Anderer?

Es soll nicht nur was in den Köpfen bewirken, wenn man die Wörter "einatmen ausatmen" liest, geht die Aufmerksamkeit fast automatisch zum eigenen Atem. Dadurch hält man für einen Moment inne. Man wird ruhig und nimmt dann vielleicht die Umgebung besser wahr, in der man sich grade befindet.

 

Wurde es so, wie Sie sich es vorstellten? Wenn nein, warum nicht?

Wie ich schon oben beschrieben habe ist es ganz anders geworden als meine ursprüngliche Idee. Aber das ist nicht schlimm, das passiert sehr oft. Das ist auch gerade spannend. Wenn man an einem Kunstwerk arbeitetet, ist man ständig im Gespräch mit dieser Arbeit. Das ist ein wichtiger Teil des kreativen Prozesses.

 

Was hatten Sie vermutet, was mit dem Kunstwerk während eines Jahres passieren würde? Verwächst es mit der Natur? Würde es noch erkennbar sein?

Ich hatte vermutet, dass der Text langsam verwittern würde. Aber das ging viel schneller als ich gedacht hatte. Ich hatte den Text auf drei verschieden Felswänden angebracht. Ein Text war schon nach etwa einem Monat kaum noch lesbar. Eine anderer Text blieb sehr gut erhalten, dieser war auch durch einen darüber liegenden Felsvorsprung etwas geschützter.